by  Volodymyr Semenyshyn

Mit Schwung durch die Krise: Die deutsche Fertigung im Wandel

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Nachhaltige Produktion, weniger Energieverbrauch und angepasste Produkte – Innovation und Partnerschaft machen alles möglich.

Transformation ist das Gebot der Stunde. So fasste Ulrich Ackermann, Partner und Head of Industrial Manufacturing bei KPMG, die aktuelle Lage der deutschen Fertigungsindustrie angesichts der Herausforderungen des Klimawandels zusammen. Aber wie genau wird diese Transformation ins Leben gerufen? Dazu heißt es weiter: „Die Unternehmen müssen sich wieder auf ihre Stärken besinnen und als Treiber der Entwicklung in der Industrie neue Geschäftspotenziale […] umsetzen.”

Wie wird sich die deutsche Industrie ihre Vorteile zunutze machen und die vielschichtigen Herausforderungen des Klimawandels meistern?

Doch wer glaubt, dass sich der Weg nach vorn einfach so ausbreitet, wird enttäuscht sein. Denn nur diejenigen Unternehmen, die im richtigen Maß auf ihr eigenes Firmenwissen sowie zukunftsweisende Innovation setzen, werden die Krise überstehen. Doch wer seine Karten richtig spielt, kann sogar von ihr gestärkt hervorgehen.

Schließlich gehen in schwierigen Zeiten sowohl große Herausforderungen als auch große Möglichkeiten einher. Im Folgenden erfahren Sie, wie die richtige Innovationsstrategie und die passende Technologiepartnerschaft Ihr Unternehmen mit Schwung durch die Krise bringt.

Der schmale Grat der Transformation

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Die deutsche Industrie hat einen Drahtseilakt sondergleichen vor sich. Dazu wird in der oben zitierten Studie von KPMG “Klimarisiken und Folgeschäden des Klimawandels 2023,” die aus einer Befragung von 235 Entscheidungsträger aus dem verarbeitenden Gewerbe besteht, ein komplexes Bild dargelegt. Und das ist richtig so: Sonst entspräche es dem schwerwiegenden Anlass der Forschung nicht.

Zur Erklärung davon dürfen zunächst zwei Tatbestände hervorgehoben werden. Einerseits wird die unumgängliche Transformation in der Fertigung nicht für wenig Geld zu haben sein. Das scheinen die deutschen Unternehmen schon verarbeitet zu haben. Fast jedes zweite Unternehmen plant, überdurchschnittlich zu investieren, um Klimarisiken zu reduzieren oder die Folgeschäden des Klimawandels zu mindern.

Zudem stehen bei der geschäftlichen Transformation große Herausforderungen bevor. Um diese zu bewältigen, wird wahrscheinlich mehr als nur eine finanzielle Investition nötig sein. Aber 95 % der Unternehmen können sich nicht vorstellen, auf mehr als 10 % ihres bisherigen Umsatzes zu verzichten. Im Gegensatz dazu wären fast 43 % von ihnen bereit, sogar 10 % oder mehr ihres Jahresumsatzes in die sogenannte "grüne Transformation" zu investieren.

Worin liegt das Potenzial des Klimawandels für deutsche Unternehmen?

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Alle sind sich in einem Punkt einig: Große Änderungen stehen bevor. Uneinigkeit herrscht jedoch bezüglich der Frage, wo genau die größten Umwälzungen vonstattengehen werden, und es lässt vermuten, dass nicht für alle Unternehmen der Schwerpunkt identisch sein wird. Jedem Unternehmen wird der Klimawandel anders begegnen.

Schließlich sieht fast jedes dritte Unternehmen (31 %) die relevantesten Entwicklungen im Wandel des Kundenwunsches. Dabei erwarten 29 % Veränderungen vor allem beim Thema Ressourcenknappheit und den daraus resultierenden Auswirkungen auf Rohstoff- und Energieeinsatz. Obwohl diese Begegnung zweifelsohne mit großen Schwierigkeiten einhergehen wird, sehen laut der Studie von KPMG 73 % von Unternehmen darin zusätzliches Geschäftspotenzial – Wieso?

Der Weg vorwärts: First-Mover-Vorteile und verkürzte Time-to-Value

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Neben der Möglichkeit, auf Basis der eigenen Kernkompetenzen neue, Klimawandel gerechte Produkte zu entwickeln, können darüber hinaus innovative Produktions- und Fertigungsverfahren weitere Einnahmequellen hervorbringen. Diese ergeben sich entweder aus den First-Mover-Vorteilen und dementsprechend durch den Weiterverkauf der entwickelten Technologien an andere Marktteilnehmer.

Noch sicherer ist es, auf Innovation zu setzen und dabei den Blick auf die gesamte Manufacturing Value Chain und das Value Ecosystem zu behalten. Mit diesem Blickwinkel lassen sich die für mittelfristige Projekte entwickelten Technologien schnell anderweitig in bestehende Prozesse einbauen. Damit setzt man auf das Prinzip der verkürzten Time-to-Value.

Schnelle Kapitalrenditen aus langfristigen Innovationsprojekten

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Ein Beispiel hierfür liefert ein umfangreiches Innovationsprojekt, das SoftServe zusammen mit einem europäischen Lebensmittelhersteller mit dem Ziel der Entwicklung einer vollautomatisierten vertikalen Farm unternahm. Dafür wurde mitunter eine Machine-Vision-Überwachungstechnologie entworfen, die eine automatisierte Wachstumsverfolgung in der vertikalen Farm ermöglicht. Eine Errungenschaft für sich, aber das Projekt ist damit noch nicht abgeschlossen.

Denn: Die Überwachungstechnologie ließ sich auch in Form eines experimentellen Überwachungsroboters einsetzen, der mit Unkrauterkennungssoftware ausgestattet wurde und auf den vom Lebensmittelhersteller für traditionellen Ackerbau benutzten Feldern erhebliche Kostensparnisse brachte. Damit wurden sogleich Kapitalrenditen aus einem langfristig angelegten Innovationsprojekt erwirtschaftet.

Im weiteren Fortlauf folgte daraus auch eine umfassende Datenerhebung zum Wachstumsfortschritt jeder einzelnen Pflanze in der vertikalen Farm. Damit ließ sich ein Digital Twin von jeder einzelnen Pflanze sowie der gesamten Wachstumsumgebung entwickeln, mit dem eine praktisch unbegrenzte Kapazität zur Simulation verschiedener "Was-wäre-wenn"-Szenarien zu den Wachstumsbedingungen einherging. Allen voran ermöglichten diese Simulationen das Herunterfahren des Energieverbrauchs in der vertikalen Farm auf ein absolutes Minimum, ohne die Produktionskapazität zu beeinträchtigen.

Nicht nur gelang es dem Lebensmittelhersteller dadurch, neue, umweltfreundliche Produkte auf den Markt zu bringen – ebenso reduzierte er seine Abhängigkeit von teurerem Strom und passte sich dem Wandel des Kundenwunsches an.

Steigern Sie Ihren Umsatz durch Innovation

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Warum ging die Wette auf? Weil der Lebensmittelhersteller zusammen mit dem richtigen Technologiepartner und auf Grundlage seines Firmenwissens einen Plan aufgebaut hat, in dem durch jede Innovation eine Rückkopplung an bestehende Arbeitsabläufen vorgenommen wurde, sodass sie gewinnbringend in Form von sofortigen Produktivitätssteigerungen greifen.

Dieses Beispiel zeigt eindeutig das, was drei von vier befragten Unternehmen richtig erkennen: Innovationen durch Forschung und Entwicklung ist die notwendige Voraussetzung für die Erschließung neuen Umsatzpotenzials. Da bildet die Transformation angesichts des Klimawandels keine Ausnahme, denn nur so zahlen sich die unvermeidbaren Investitionen in Form neuer Wettbewerbsvorteile aus.

Wenn auch Sie bereit sind, durch neue Impulse und Zusammenarbeit Ihre Wettbewerbsfähigkeit sowohl in der Zukunft als auch im Hier und Jetzt sichern – kontaktieren Sie uns.